Von: Kristin Hollenbach
Was ist unternehmerische Nachhaltigkeit?
Der Begriff „Nachhaltigkeit“ stammt ursprünglich aus der Forstwirtschaft. Bereits 1560 wurde in sächsischen Wäldern das Prinzip formuliert, nur so viel Holz zu schlagen, wie auch wieder nachwachsen kann. Diese Idee hat sich weiterentwickelt und wird heute umfassender verstanden: „Nachhaltigkeit betrifft alle Bereiche unseres Lebens und Wirtschaftens und ist folglich eine Aufgabe der ganzen Gesellschaft. Sie verlangt nach einer gesellschaftlichen Entwicklung, die ökologisch verträglich, sozial gerecht und wirtschaftlich leistungsfähig ist.“ (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, 2022).
Unternehmerische Nachhaltigkeit bedeutet, diese Verantwortung konsequent in die Unternehmensführung zu integrieren. Es geht nicht allein darum, ökonomischen Erfolg zu sichern, sondern diesen immer auch in Einklang mit ökologischen und sozialen Zielen zu bringen. Dazu gehört: die Auswirkungen von Entscheidungen auf Gesellschaft und Umwelt zu berücksichtigen, gesetzliche wie internationale Standards einzuhalten und eine Unternehmenskultur zu fördern, die Verantwortung für Mensch, Natur und Zukunft übernimmt.
Warum geht das Thema Nachhaltigkeit auch kleine Unternehmen etwas an?
Nachhaltigkeit ist längst kein „Nice-to-have“ mehr, das nur große Konzerne betrifft. Gerade kleine und mittlere Unternehmen stehen im Fokus, weil sie einen erheblichen Anteil der Wirtschaft ausmachen und durch ihre Nähe zu Kund:innen, Partner:innen und regionalen Netzwerken direkt sichtbare Wirkungen entfalten. Auch sie beeinflussen durch ihre Entscheidungen den Verbrauch von Ressourcen, das Klima, die Arbeitsbedingungen oder die Lebensqualität vor Ort.
Für kleinere Unternehmen bedeutet Nachhaltigkeit vor allem: bewusst mit Energie, Material und Finanzen umgehen, faire Arbeitsbedingungen schaffen, langfristige Kundenbeziehungen aufbauen und Verantwortung für das regionale Umfeld übernehmen. Wer das ignoriert, riskiert Wettbewerbsnachteile – sei es durch steigende regulatorische Anforderungen, durch den Fachkräftemangel oder durch veränderte Kundenerwartungen.
Warum brauchen wir als Unternehmen eine Nachhaltigkeitsstrategie?
Eine Nachhaltigkeitsstrategie ist das zentrale Instrument, um Nachhaltigkeit im Unternehmen systematisch zu verankern. Sie sorgt dafür, dass ökologische, soziale und ökonomische Ziele nicht nur punktuell, sondern als dauerhafter Bestandteil der Unternehmensentwicklung verfolgt werden.
Für uns bei OptiSo bedeutet das: Wir wollen einen nachhaltigen Unternehmenswert schaffen, der über kurzfristige wirtschaftliche Ergebnisse hinausgeht. Dazu gehört, dass wir Themen wie Umwelt, Verantwortung und ganzheitliches Handeln bewusst in unsere Unternehmenspolitik aufnehmen. Mit einer klaren Strategie können wir unsere Handlungsfelder priorisieren, Maßnahmen entwickeln und ihre Wirkung transparent machen. Gleichzeitig bietet uns die Strategie Orientierung nach innen und Glaubwürdigkeit nach außen – bei Mitarbeitenden, Kund:innen und Partner:innen.
Wie gehen wir vor?
Gerade als kleines Unternehmen ohne eigene Stelle oder Abteilung für Nachhaltigkeit ist es eine besondere Herausforderung, dieses Querschnittsthema strukturiert anzugehen. Deshalb haben wir uns zunächst intensiv mit den theoretischen Grundlagen und wissenschaftlichen Konzepten auseinandergesetzt. In einem internen Workshop haben wir uns gemeinsam mit Fragen beschäftigt wie: Was bedeutet Nachhaltigkeit im unternehmerischen Kontext? und Welche Dimensionen müssen wir berücksichtigen?
Ein wichtiges Ziel war es, ein einheitliches Verständnis innerhalb des Teams zu schaffen. Darauf aufbauend haben wir die für uns relevanten Handlungsfelder identifiziert – also Bereiche, in denen wir als Unternehmen tatsächlich Wirkung entfalten und Verantwortung übernehmen können. Anschließend haben wir in Gruppenarbeit konkrete Maßnahmen erarbeitet. Dabei wurden sowohl Themen diskutiert, die bereits gut umgesetzt sind oder auf einem guten Weg liegen, als auch Felder, in denen wir noch Nachholbedarf haben und uns weiterentwickeln wollen.
Nachhaltigkeit bei OptiSo – Ergebnisse unseres Workshops
Im Rahmen unseres Nachhaltigkeitsworkshops haben wir in Gruppenarbeit verschiedene Kernthemen gesellschaftlicher Verantwortung bearbeitet. Dabei ist deutlich geworden: Schon heute setzen wir vieles um, was unter Nachhaltigkeit verstanden wird – zugleich gibt es Handlungsfelder, die wir noch gezielter entwickeln wollen.
Was bereits gut umgesetzt ist
- Organisationsführung: Wir verfügen über eine klare Wertebasis und eine offene Kommunikationskultur, sowohl intern als auch extern. Entscheidungen werden transparent getroffen und im Team nachvollziehbar vermittelt.
- Arbeitspraktiken: Themen wie Mitarbeiterzufriedenheit, Entwicklungsgespräche und Weiterbildung haben bei uns bereits einen hohen Stellenwert. Auch die Arbeitssicherheit und der soziale Dialog sind etabliert.
- Umwelt: Wir achten auf die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und legen Wert auf Ressourcenschonung, z. B. beim Energieverbrauch oder in der Nutzung von digitalen Lösungen statt Papier. Erste Ansätze zu umweltfreundlicherem Verhalten sind vorhanden.
- Gemeinschaft: Unsere regionale Verankerung in Braunschweig prägt unser Handeln. Wir pflegen gute Beziehungen im direkten Umfeld, arbeiten partnerschaftlich mit Kund:innen.
Wo wir noch in Zukunft anknüpfen
- Umwelt: Hier möchten wir über die ersten Schritte hinausgehen und stärker messbare Ziele definieren – z. B. zu Energieverbrauch, Mobilität oder Klimaschutzmaßnahmen. Ebenso wichtig ist die Förderung von Biodiversität und die Wiederherstellung natürlicher Lebensräume.
- Einbindung und Entwicklung der Gemeinschaft: Unsere regionale Verankerung wollen wir durch gezielte Beiträge noch stärker ausbauen, etwa über Engagement in Bildung, Kultur oder durch soziale Projekte.
- Strukturierte Nachhaltigkeitsstrategie: Bisher haben wir viele gute Einzelmaßnahmen. Die Herausforderung ist es, diese systematisch zusammenzuführen, Prioritäten zu setzen und klare Ziele zu formulieren, die wir regelmäßig überprüfen können.
Fazit
Das Ergebnis unseres Workshops zeigt: Wir haben bereits eine solide Basis, auf die wir stolz sein können. Gleichzeitig wissen wir, dass Nachhaltigkeit kein Zustand, sondern ein kontinuierlicher Prozess ist. Mit den identifizierten Handlungsfeldern und den entwickelten Maßnahmen haben wir eine klare Orientierung für die nächsten Schritte. Nun geht es darum, unsere Ansätze zu bündeln und in einer verbindlichen Nachhaltigkeitsstrategie festzuschreiben – damit Nachhaltigkeit bei OptiSo nicht nur ein Anspruch bleibt, sondern Stück für Stück gelebte Realität wird.
Bei Interesse an dem Thema Nachhaltigkeitsberatung, nehmen Sie gern unverbindlichen Kontakt mit uns unter dem nachfolgenden Link zum Beratungsbereich Nachhaltigkeitsberatung auf: