Allgemein Organisation und Personal
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Einigung in den Tarifverhandlungen 2023

Die Tarifparteien haben sich am 22.04.2023 mit einem Volumen von rund 17 Milliarden Euro auf den bisher teuersten Tarifabschluss der Geschichte geeinigt. Auf die Arbeitgeber, die vom TVöD erfasst sind, kommen dauerhaft Kosten von rund 13 Milliarden Euro zu.

Bundesinnenministerin Nancy Faser kommentierte den Abschluss wie folgt:

„Wir haben in vier Verhandlungsrunden und im Schlichtungsverfahren hart miteinander gerungen. Wir tragen eine große Verantwortung für die Beschäftigten, für die öffentlichen Haushalte, für die soziale Gerechtigkeit – und für einen starken, zukunftsfähigen Staat.“

Die sehr langen Verhandlungen zeigen deutlich die beiden zu wahrenden Interessen, die Verantwortung für die Beschäftigten auf der einen Seite sowie den Haushalten auf der anderen Seite. Die Ergebnisse der Verhandlungen offenbaren insbesondere die Gewichtung auf die soziale Verantwortung. Deutlich wird dies an dem Sockelbetrag von 200 Euro sowie der Entgeltsteigerung i. H. v. mindestens 340 Euro.

Die Ergebnisse der Tarifverhandlungen (Laufzeit 01.01.2023 – 31.12.2024) als Eckpunkte:

  • Steuer- und sozialabgabenfreies Inflationsausgleichsgeld i. H. v. 3.000 Euro (stufenweise)
    • 01.06.2023 1.240 Euro
    • 01.07.2023 – 29.02.2024 220 Euro monatliche Zusatzzahlung
  • Erhöhung der Tabellenentgelte um 200 Euro ab 01.03.2024 (Sockelbetrag)
  • Erhöhung um 5,5 Prozent, mindestens um 340 Euro

Ausbildungs- und Praktikantenentgelte

  • Steuer- und sozialabgabenfreies Inflationsausgleichsgeld i. H. v. 3.000 € (stufenweise)
    • 01.06.2023 620 Euro
    • 01.07.2023 – 29.02.2024 110 Euro monatliche Zusatzzahlung
  • Erhöhung der Tabellenentgelte um 150 Euro ab 01.03.2024 (Sockelbetrag)
  • Erhöhung um 5,5 Prozent, mindestens um 340 Euro

Praxisbeispiel:

Ein Beschäftigter (E 6 Stufe 3 TVöD VKA) erhält zurzeit ein monatliches Bruttoentgelt i. H. v. 2.997,10 Euro. Für den Monat Juni 2023 erhält dieser zusätzlich 1240 Euro netto und ab Juli 2023 bis einschließlich Februar 2024 monatlich 220 Euro netto.

Ab dem 01.04.2024 erhält dieser Beschäftigte monatlich 3.372,94 Euro brutto (200 Euro Sockelbetrag und 5,5 Prozent linear). Dies entspricht einer Lohnsteigerung von 375,84 Euro oder 12,54 Prozent.

Fazit:

Mit diesem Ergebnis wurde eine deutliche Entgeltsteigerung erzielt. Diese ist insbesondere nach den nur moderaten Entgelterhöhungen der letzten Jahre, sowie den bisher erheblichen Preissteigerungen gerechtfertigt (lesen Sie auch https://www.optiso-consult.de/tarifverhandlungen-im-oeffentlichen-dienst-2023/). Da mit zunehmender Höhe der Tabellenentgelte aufgrund des Sockelbetrages die prozentuale Entgeltsteigerung sinkt, wurde insbesondere der sozialen Gerechtigkeit Rechnung getragen. Somit wird vor allem den Mitarbeitenden der unteren Entgeltgruppen Wertschätzung für ihre Arbeit entgegengebracht (vgl.  (oeffentlicher-dienst.info – Tarifrunde 2023)).