Digitalisierung Organisation und Personal Weiterbildung
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Welche Mitarbeiter-Kompetenzen sind zukünftig gefragt?

Die (Arbeits-)Welt befindet sich derzeit im Wandel. So stehen sowohl Beschäftigte als auch Arbeitgeber vor zunehmend komplexen, globalen und digitalen Herausforderungen. Es ist daher notwendig, diese Herausforderungen zu identifizieren, innovative Lösungen zu kreieren und diese auch umsetzen zu können.

Die zukünftig geforderten Kompetenzen reichen von wandelbaren Persönlichkeitseigenschaften wie Kreativität über Fähigkeiten und Fertigkeiten bis zu spezifischem wie etwa der Softwareentwicklung.

Die vier Kompetenzkategorien

Technologische Kompetenzen umfassen jene Kompetenzen, die vor allem für die Gestaltung und effiziente Nutzung von Technologien wichtig sind. Dabeigeht es nicht nur um etablierte Technologien, die Fähigkeiten wie etwa Softwareentwicklung voraussetzen, sondern auch um Neuentwicklungen, wo Kenntnisse in Data Analytics und künstlicher Intelligenz (KI) erforderlich sind. Solche Kompetenzen liegen hauptsächlich bei Technik-Spezialisten vor, da sie über das neueste Fachwissen verfügen und dieses zielgerichtet anwenden können.

Mithilfe von digitalen Schlüsselkompetenzen können sich Beschäftigte in einer digitalisierten Umwelt zurechtfinden und aktiv an ihr teilnehmen. Insbesondere in Zeiten der Corona-Pandemie waren diese Kompetenzen besonders gefragt – Stichwort „Homeoffice“.

Klassische Kompetenzen sind nicht-digitale Schlüsselkompetenzen. Diese bilden die Grundlage für den Erfolg sowohl des einzelnen Arbeitnehmers als auch der gesamten Organisation. Zu diesen gehören grundlegende Fähigkeiten wie Lösungsfähigkeit und Resilienz.

Die vierte Kategorie umschließt transformative Kompetenzen. Diese (ebenfalls nicht-digitalen) Fähigkeiten sind essenziell, um die großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit wie zum Beispiel den Klimawandel oder die Corona-Krise bewältigen zu können. Zentrale Kompetenzen sind bspw. die Missionsorientierung oder die Innovationskompetenz. Diese können dabei helfen, viele Menschen hinter einem gemeinsamen Ziel zu vereinen und so gänzlich neue Kräfte freizusetzen.

Fünf transformative Kompetenzen der Zukunft

Transformative Kompetenzen sind erforderlich, um gesellschaftliche Herausforderungen sozialer, ökologischer oder demokratischer Natur bewältigen zu können. Im Grunde können fünf transformative Kompetenzen identifiziert werden, die aufeinander aufbauen.

Die Urteilsfähigkeit beschreibt die Fähigkeit, gesellschaftliche Herausforderungen in ihrer Komplexität und Tragweite unter Berücksichtigung der Qualitätsunterschiede verschiedener Informationsquellen beurteilen zu können. Mithilfe der Innovationskompetenz können Beschäftigte den Status Quo infrage stellen und Ideen für innovative Lösungsmöglichkeiten, Produkte und Dienstleistungen entworfen werden. Die Veränderungskompetenz befähigt die Mitarbeiter dazu, Strategien zur Umsetzung der vorab beschlossenen Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln, die Gruppen- bzw. gesellschaftliche Dynamiken berücksichtigen. Um eine effektive Erarbeitung von Lösungen und deren Vermittlung gewährleisten zu können, muss der Beschäftigte mithilfe von Diagnose- und Konfliktfähigkeiten in der Lage sein, widersprüchliche Perspektiven zu verstehen und auch mediativ tätig zu sein sowie andere von den Lösungsansätzen zu überzeugen. Dabei ist die Missionsorientierung als fünfte transformative Kompetenz behilflich, da durch sie eine zukunftsträchtige Vision und eine gemeinsame Werteorientierung geschaffen werden können.

Aus- und Weiterbildung der Kompetenzen vorantreiben

Für eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Wirtschaft und auch der einzelnen Organisationen ist es eminent wichtig, dass die Beschäftigten die vorab beschriebenen Kompetenzen (weiter-)entwickeln. So erhalten einerseits die Arbeitnehmer bessere Aufstiegschancen und entwickeln sich andererseits auch persönlich weiter.

So könnte eine Vermittlung dieser Fähigkeiten bereits in der Schulzeit einsetzen. Eine Weiterentwicklung dieser Kompetenzen, die explizit auf das spezifische Arbeitsumfeld der Beschäftigten zugeschnitten ist, muss dann in Form von Weiterbildungsangeboten erfolgen.